von Ulrich Bogner
In einem im letzten Jahr gebohrten Gartenbrunnen im Eichkatzweg wurden Abbauprodukte von gesundheitsgefährlichen leichtflüchtigen chlorhaltigen Kohlenwasserstoffen (LCKW) nachgewiesen. Die Quelle der Kontamination sind die bis in die 80er Jahre betriebenen Reparaturwerke der Reichs-/Deutsche Bahn östlich der Avus.
Das Grundwasser weist eine Flussrichtung gen Westen auf, so dass eine Verbreitung der Kontamination unter der Siedlung Eichkamp und ggfs. Heerstraße zu vermuten war. Von dem Umweltamt Charlottenburg/Wilmersdorf erfolgten in den letzten Monaten Analysen von öffentlichen und privaten Brunnen in der Siedlung Eichkamp, die Ergebnisse stellte Dr. Taute vom Umweltamt am 17.10. 2017 im Haus Eichkamp vor –>Folien des Vortrags als pdf-Datei
In dem äußerst interessanten Vortrag wurden die geologischen Gegebenheiten, der Mechanismus des Abbaus und der ev. Gefährdungsgrad dargelegt. Es stellen sich zwei Kontaminationszungen dar, die zwischen Waldschulallee und Maikäferpfad liegen und sich bis in die Kleingartenkolonie und Sportplatz an der Harbigstraße ausbreiten. Dr. Taute betonte, dass eine Sanierung der Altlast mit verhältnismäßigen Mitteln nicht möglich sei, der gesundheitliche Gefährdungsgrad bei den kontaminierten Brunnen aber bei Einhaltung des Gebotes „Kein Trinkwasser“ sehr gering bis unwahrscheinlich sei, als Sprengwasser kann es weiter benutzt werden.
Ein Verbot seitens der Umweltbehörde wird nicht ausgesprochen, jeder Eigentümer sollte selbst über die weitere Nutzung des Grundwassers für die Gartennutzung entscheiden. Ein Toxikologe aus der Heerstraßensiedlung hat angeboten, anhand der genauen Messwerte im Grundwasser das Gefährdungsrisiko nochmals detaillierter zu analysieren. Das Umweltamt hat zugesagt, weitere Brunnen u.a. auch in der Heerstraßensiedlung zu untersuchen, um die Ausdehnung der Kontamination genauer definieren zu können. Nach Aussage von Dr. Taute sind die belasteten Grundstücke nicht im Altlastenregister aufgenommen worden, so dass bei einem Verkauf keine Wertminderung besteht.