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Geschichte

Übersicht

  • 1999 wurde das Eichkampbuch als grundkegende historische Darstellung veröffentlicht:
    Manuela Goos & Brigitte Heyde, EICHKAMP – Eine Siedlung am Rande mitten in Berlin, Hrsg. Siedlerverein Eichkamp e.V., 1999.  ISBN 3-00-005125-2
    Es steht natürlich in etlichen Bibliotheken und bei vielen Bewohnern/innen im Regal, war kurz nach dem Erscheinen vergriffen und ist nun nachgedruckt wieder erhältlich
    (für 20€ bei Uwe Neumann, z.B. mit E-Mail an forum@siedlung-eichkamp.de)
  • Das Kapitel “Zur Entwicklung einer traditionsreichen Bewohnerorganisation” – ein Auszug aus dem Eichkampbuch – haben wir hier unten angefügt. Es erinnert an die Anfänge der Siedlung bis hin in die 90er-Jahre.
  • Noch weiter zurück reichen die Ausführungen des Kapitels “Eichkamp – es war einmal …”, das auf  –> dieser Seite wiedergegeben wird.
  • Die bisher erschienenen Mitteilungen (infoeichkamp bzw. Mitteilungsblatt) sind im –> Textarchiv aufgelistet und können dort digital geöffnet, gelesen oder runtergeladen werden. Durch diese Lektüre erhält man einen hervorragenden Überblick über das, was sich seit 1982 in Eichkamp getan hat.

Aus dem Eichkamp-Buch:

Zur Entwicklung einer traditionsreichen Bewohnerorganisation

Die Bürgerliche Vereinigung Eichkamp e.V.(BV)

Die Keimzelle des Siedlervereins ist die Siedlungs- und Spargenossenschaft Eichkamp eGmbH, welche schon vor 1921 bestand. Ende des Jahres 1924 initiierten führende Mitglieder der Genossenschaft die Gründung eines Vereins. Dem Antrag auf Eintragung in das Vereinsregister wurde 1925 vom Amtsgericht stattgegeben. Der Kaufmann Richard Finn wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, trat jedoch 1926 zurück und zog sich aus der aktiven Arbeit der Vereinigung zurück.
Die Aktivitäten der Bürgerlichen Vereinigung zielten nun einerseits auf die Einführung großstädtischer Standards ab, wie die Verbesserung der Infrastruktur, auf der anderen Seite sollte die ländliche Idylle erhalten und bewahrt werden. Die Bewohner hatten ein hohen Ruhebedürfnis, was den Vorstand dazu veranlaßte, sich zu der Nutzung des Messegeländes und der Avus zu äußern und sich gegen die Ansiedlung von lärm- und geruchsverbreitenden Gewerbebetrieben einsetzten.

Die Ortsvereinigung Eichkamp

1927/28 erfolgte die Umbenennung des Vereins in Ortsvereinigung Eichkamp e.V.. Von nun an sollten die gemeinsamen Bestrebungen nicht mehr von bestimmten sozialen Schichten bzw. Berufsgruppen begründet werden. Der neue Vorstandsvorsitzende wurde Dr. Hans Hamburger, welcher 1930 von dem Rechtsanwalt Dr. Ludwig Hayn abgelöst wurde. Der Posten des ersten Vorsitzenden wechselte 1933 zu dem SPD-Mitglied Oberstudienrat Dr. Wilhelm Blankenburg.
Während der Ära Hamburger-Hayn-Blankenburg setzte man sich vor allem erfolgreich für die Neugestaltung der Bahnhöfe Grunewald und Eichkamp ein.

Haus- und Grundbesitzerverein Eichkamp e.V.

Am 27. April 1934 wurde der Oberjustizsekretär Fritz Krause im Bahnhofsrestaurant Grunewald zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Die Umbenennung des Vereins in Haus- und Grundbesitzer-Verein Eichkamp e.V. erfolgte am 24. September 1935 auf Veranlassung des Polizeipräsidenten in Berlin. In den nun folgenden Jahren wurde der Schwerpunkt der Vereinsarbeit auf die Vorbereitung gemeinsamer Feiern und die Organisation von Unterhaltungsveranstaltungen verlegt. Weitere Aktivitäten bestanden darin, den Ausbau der Regenwasserkanalisation durchzusetzen sowie die Beleuchtung der Straßen zu verbessern. Außerdem erhielt Eichkamp endlich eine eigene Poststelle.

Die Gründung des Siedlervereins Eichkamp

Die ersten Nachkriegsjahre wurden von der zentralen Frage der Nahrungsbeschaffung geprägt. Der Verein, der sich im August 1947 in Siedlerverein Eichkamp umbenannte, sorgte für die Beschaffung von Baumaterial und Düngemittel sowie die freiwillige Abgabe von Obst und Gemüse durch die Mitglieder. Durch diese Beschaffungskapazitäten des Vereins, die während der Notzeit der ersten Nachkriegsjahre für das Überleben entscheidend waren, stieg die Mitgliederzahl auf einen bisherigen Höchststand von 271. Anfang der fünfziger Jahre fiel die Mitgliederzahl jedoch wieder auf den Stand von 1933, so daß neue Mitglieder geworben werden mußten, wobei die Düngemittelbestellungen im Vordergrund standen.

Die Ära Rust

Dem neuen Vorsitzenden Dr. Rust lag es besonders am Herzen, die Mitglieder für Themen von allgemeinerem Interesse zu mobilisieren. Dadurch wollte er vor allem eine Verbesserung der Verkehrsverbindungen erreichen. So erhielt Eichkamp 1963, nach langjährigen Debatten mit der BVG, endlich seine eigene Busverbindung.

Eine neue Ära

Die in den achziger Jahren ansteigende Mitgliederzahl läßt sich vor allem auf die Organisation von Straßen- und anderen Festen zurückführen. Der Anstoß dazu kam nach einem kleinen Straßenfest im Falterweg zum Anlaß des 50-jährigen Bestehens. Aufgrund der positiven Erfahrung, sollte ein Straßenfest für die ganze Siedlung Eichkamp organisiert werden. Der Erfolg des Unternehmens schmiedete eine Gruppe zusammen, die bis heute noch den Kern des Vorstandes stellt. Zu den drei Mitgliedern, die schon zu Rusts Zeiten eine Funktion hatten (Volker Sachse, Hans-Dieter Fussan und Dr. Uwe Neumann), kamen noch fünf neue in den 1982 gewählten Vorstand hinzu. Inzwischen findet das Straßenfest mit großen Anklang alle drei Jahre statt. Aus einzelnen Gruppierungen, die sich zusammengefunden haben, um gegen die zu erwartende Lärmbelästigung durch die Verlegung der Jafféstraße oder den Ausbau der ICE-Strecke anzugehen, entstehen mitunter neue Aktivitäten, wie z.B. der 1995 entstandene Chorkreis. Seit 1990 ist der Siedlerverein Eichkamp wieder ein amtlich anerkannter gemeinnütziger Verein.

Aus: Heyde, B. u. Goos, M. ,Eichkamp – Eine Siedlung am Rande mitten in Berlin’ Siedlerverein Eichkamp e.V., 1999