Asiatische Hornisse in Berlin: Der NABU Hymenopterendienst bittet Imkerinnen und Imker um Unterstützung bei der Nestsuche

Eine Arbeiterin der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wurde am 15.09.2023 erstmals bei der Futtersuche in Berlin gefangen. Die aus Südostasien stammende Hornissenart, ist 2014 erstmals in Deutschland nachgewiesen worden und hat ein hohes Ausbreitungspotenzial. Sie wird in der EU als invasive Art von besonderer Bedeutung gelistet, die von allen Mitgliedstaaten überwacht und bekämpft werden muss. In Berlin ist der NABU Hymenopterendienst als Anlaufstelle mit der Überwachung von V. velutina
betraut.

Zur Eindämmung der lokalen Ausbreitung bitten wir die Berliner Imkerinnen und Imker um Unterstützung und besondere Aufmerksamkeit. Das gemeinsame Ziel ist es, das zur Arbeiterin gehörende Nest möglichst umgehend zu lokalisieren. Alle Bienenstände im Umkreis von zwei Kilometern um den Fundort (siehe Karte unten) sind mögliche Futterquellen, die von den Tieren angeflogen werden könnten.

Wir bitten deshalb insbesondere die Imkernden in dem akut ausgewiesenen Bereich die Flugaktivität an ihren Völkern sorgfältig zu beobachten. Vor den Völkern schwebende, vergleichsweise dunkle Hornissen sind deutliche Hinweise. Im Verdachtsfall bitten wir um sofortige Kontaktaufnahme (idealerweise Zusendung von Bildern und Videos) mit einer detaillierten Ortsbeschreibung und Ihren Kontaktdaten an:
kontakt@hymenopterendienst.de

Bei Sichtungen der neuen Hornissenart besteht kein Grund zur Panik. Keinesfalls dürfen Hornissen bei Verdacht einfach getötet werden, da in der Vergangenheit sehr oft eine Verwechslung mit der einheimischen, streng geschützten Europäischen Hornisse vorlag!

Beide Hornissenarten sind leicht zu unterscheiden: Die überwiegend dunkel gefärbten Asiatischen Hornissen haben leuchtend gelbe Beine und eine verwaschene, orangefarbigen Binde am Hinterleib. Sie sind etwas kleiner als ihre Europäischen Verwandten, die insgesamt viel heller erscheinen und am Hinterleib hauptsächlich gelb-schwarz gezeichnet sind. Mögliche Sichtungen von Tieren können mit höherer Wahrscheinlichkeit auch an blühendem Efeu gemacht werden. Der NABU Hymenopterendienst vermutet das Nest, welches mehrere tausend Tiere umfassen kann, freihängend in einem Baum in ca. 10-15 m
Höhe doch auch andere Standorte (Rollladenkästen, hohle Bäume) im Umkreis von zwei bis drei Kilometern um den Fundort sind möglich. Damit sind besonders Bienenstände nahe Bayerischen Platz, Wilmersdorf, Friedenau und Schöneberg mögliche Sichtorte für diese Tiere.

Vielen Dank für Ihre Mithilfe bei der Eindämmung der Asiatischen Hornisse in Berlin.
Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Dr. Melanie von Orlow, Hymenopterendienst des NABU Berlin, mvorlow@nabu-berlin.de,
030-9860837-20 oder +49 163 077 37 88 (auch WhatsApp/Signal)
Dr. Stephan Härtel, Hymenopterendienst des NABU Berlin, shaertel@nabu-berlin.de, 030- 9860837-21 oder +49 178 931 97 10 (auch WhatsApp/Signal)

Für Fundmeldungen/Dateien:
kontakt@hymenopterendienst.de
Pressemitteilung des NABU Berlin:
https://berlin.nabu.de/modules/presseservice/index.php?popup=true&db=presseservice_
berlin&show=9222


Möglicher Niststandort 2 km um Fundort:
Unterscheidungs- und Identifizierungshilfe der Hornissenarte

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