Bekanntes und Unbekanntes rund um das Barriette-Quartett (Konzert am 10.02.2017)

Das Bariette-Quartett ist vielen Eichkamper Konzertbesuchern vertraut und doch überrascht es immer wieder. Das Programm beginnt mit der Kunst der Fuge und geht zurück zu Bach: Also vertraute Klänge, sehr strenge Komposition, die Disziplin erfordert. Sofort danach fünf Stücke von Erwin Schulhoff, einem deutschböhmischen Komponisten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Modern mit jazzigen Anklängen, sehr frisch gespielt und entspannt bis amüsant anzuhören. Nach der Pause dann noch eine Entdeckung, jedenfalls ist der Franzose George Onslow aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts nicht besonders präsent in den aktuellen Konzertprogrammen. Schade, denn sein Streichquartett Opus 9 Nr. 3 in f-moll brachte viele überraschend schöne Passagen und wurde auch mit der hohen Konzentration vom Barriette-Quartett gespielt, die ja bei einem nicht so geläufigen Stück gefordert ist.
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Das Quartett ist für Eichkamp eine feste Größe und es macht immer wieder Vergnügen, ihnen bei ihren Entdeckungen und Interpretationen bekannter Musikstücke zuzuhören. Entsprechend hoch war auch der Konzertbesuch mit Zuhörern, die den gesamten Saal füllten.

Und es gab noch eine weitere Entdeckung: Die Eichkamper Künstlerin Helga Geng eröffnete ihre Ausstellung mit Zeichnungen an den Wänden des großen Saales im Haus Eichkamp. Ihr Ausstellungsmotto bezieht sich auf ein Zitat von Paul Klee: “Zeichnen ist die Kunst, Striche spazieren zu führen“. Tatsächlich kann es zum Seherlebnis werden, wenn man ihre Bilder Stück um Stück lange anschaut und sich auf den Verlauf der vielen Strichlinien einlässt. Das wird dann zum Wechselbad zwischen Ruhe und Irritation.
Also ein Freitagabend mit neuen Hör- und Seherfahrungen. Zum Schluss wurde noch für Ärzte ohne Grenzen und für das Haus Eichkamp Geld gesammelt:550 Euro kamen dabei zusammen.
Ewald Schürmann

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