Gemeinsam Integration neu denken

von Stefan Günther
Am 17.02.2016 fand im Rathaus Charlottenburg eine Veranstaltung mit dem Thema „Gemeinsam Integration neu denken – Chancen sehen, geben und nutzen“ statt.
Nach der Begrüßung durch den Stadtrat Engelmann und Bürgermeister Naumann übernahm Frau von Walter als Moderatorin die Leitung der Veranstaltung. Die etwa 100 Teilnehmer waren aufgerufen Ideen und Anregungen für die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt und in unsere Gesellschaft zu formulieren, die dann im Anschluss in einzelnen Gruppen bearbeitet werden sollten. Das Ziel der Diskussion war, durch den Austausch von Informationen und die Knüpfung von Netzwerken die Türen für mögliche Lösungen zu öffnen, um bei nachfolgenden späteren Treffen außerhalb des Rathauses positive Resultate erreichen zu können.
Die vorgeschlagenen Themen gingen von der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt über das Wohnungsproblem, Gesundheitsfragen, die Fragen zu Kinderbetreuung, die Forderung nach mehr Begegnungsmöglichkeiten zwischen den einheimischen Bürgern und den Flüchtlingen bis zu der Diskussion über die „Werte“ in unserer Gesellschaft und die Konfrontation der unterschiedlichen Kulturen und natürlich auch über Sprachprobleme und Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache. Der Themenbogen war weit gespannt und dank des Engagements der Teilnehmer/Innen und der perfekten Organisation im Rathaus entwickelten sich die Gespräche in den Gruppen sehr positiv. Die Organisationsform des „Open Space“ ermöglichte es den Teilnehmer/Innen, sich zwischen den einzelnen Gesprächsgruppen jederzeit frei zu bewegen und so treffsicher das richtige Thema und die wertvollsten Beiträge für sich selbst zu erwischen.
In der Runde mit dem Thema „Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt“ war für mich der Erfolg dieser Veranstaltung am deutlichsten zu spüren. Hier trafen mittelständische Unternehmer auf Mitarbeiter der Agentur für Arbeit Süd. Für mich unerwartet war das große Interesse seitens der Unternehmer an der Vermittlung von Arbeitskräften. Überraschend war, dass die Agentur für Arbeit bereits sehr viele sehr unterschiedliche Angebote und Programme anbieten konnte, um anerkannte Asylberwerber mit suchenden Arbeitgebern in Kontakt zu bringen. Dies führte zu einem regen Austausch von Visitenkarten und zu konkreten Verabredungen für vertiefende Gespräche in der darauffolgenden Woche. Ähnlich intensiv verliefen die Gespräche in den anderen Gruppen und auch in der näheren Umgebung der ganztägig geöffneten Catering–Theke.
Den Abschluss bildete wieder das Plenum, in dem erste mögliche Ergebnisse skizziert und konkrete nächste Schritte benannt wurden. Durch die sehr offene Form der Veranstaltung, die nicht zwanghaft nach sofortigen Lösungen gesucht hat sondern den Fokus auf die Knüpfung von Netzwerken gelegt hat, scheint mir ein konstruktives Klima entstanden zu sein, in dem in der nahen Zukunft positive Lösungen für die jeweils betroffenen Gruppen gefunden werden können.

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